Freitag, 29. Mai 2015

Was ist das meteorologische Phänomen „el Niño“?


Der Begriff kommt ursprünglich aus Peru.Die dortigen Fischer nannten dieses regelmäßig wiederkehrende Klimaphänomen “El Niño”, was auf Spanisch "das Kind" heißt, aber auch für den „Niño Jesus“, das Christkind genutzt wird.

Den Namen gaben sie, da sich regelmäßig zu Weihnachten das Wasser im Pazifik vor der Küste von Peru erwärmte. Aufgrund der Erwärmung des Wassers sind die Fischschwärme abgewandert. Der Begriff ist ironisch gemeint, da das Christkind ihnen nur regelmäßig leere Netze beschert hat.

Für das Wasser im Pazifik gibt es drei mögliche Zustände. Den Normalzustand, „el Niño“ und La Niña, das im Prinzip genau das gegenteilige Phänomen von el Niño darstellt

Wie funktioniert das Phänomen  von El Niño?


El Niño ist eine Anomalie vom Klima, die im Pazifik zwischen Südamerika und Südostasien abspielt. In den normalen Jahren, wenn das Phänomen El Niño nicht aktiv ist, dann herrscht  der Südostpassat als Hauptwind im Pazifik vor. Er bläst in Äquatornähe von Ost nach West- von Amerika nach Asien. Der Passat treibt kühles Wasser an der Oberfläche von Südamerika nach Westen. Dadurch entsteht ein Wasserkreislauf. Sobald das Wasser, jetzt erwärmt in Südostasien ankommt, verdrängt es das kalte Wasser in die Tiefe und zurück nach Amerika.  Dieses kalte Wasser, das in der Tiefe fließt nun, mit Nährstoffen angereichert von West nach Ost. An der Küste von Südamerika erreicht dieses Wasser wieder die Oberfläche. Das ist der kalte und nährstoffreiche Humboldtstrom

Parallel zu diesem Wasserkreislauf findet auch eine Luftaustausch statt. Dazu zählen vor allem die Südostpassatwinde, die in Richtung Südostasien wehen. So steigt in den normalen Jahren die Luft über dem warmen, von starker Sonne erwärmten Pazifik auf und es entsteht ein Tiefdruckgebiet vor Indonesien. Dieses Tiefdruckgebiet ist die innertropische Konvergenzzone (ITC), wo der Südost- und Nordostpassat sich treffen

Vor Peru entsteht gleichzeitig, verursacht durch kaltes Oberflächenwasser ein großes Hochdruckgebiet. Sobald die Luftmassen aus dem Tief vor Asien am Hoch ankommen, sinken sie zum Meeresniveau. Der Passat schließt den Kreislauf dann wieder, in dem er wieder in östliche Richtung bläst, hin zum Tiefdruckgebiet vor Indonesien

Zusammenfassung: in den „Normaljahren“, wenn keine Christkinder unterwegs sind, dann befindet sich in Südostasien ein Tiefdrucksystem und an der Westküste von Südamerika ein Hochdrucksystem. Der Luftdruckunterschied erzeugt die Passatwinde, welche das Wasser voranschieben. Daher ist der Meeresspiegel vor Indonesien um mehr als einen halben Meter höher als vor Südamerika und um gute zehn Grad wärmer. Warmes Wasser ist Voraussetzung für den Monsun und andere Regengebiete

Dieser Austausch sorgt dafür, dass immer kaltes, nährstoff- und fischreiches Wasser vor der südamerikanischen Westküste ist.

In den Jahren, in denen El Niño zuschlägt läuft genau dieses System aus dem Ruder. Passatwinde bleiben aus und lassen das Hochdruckgebiet vor der Küste von Peru zusammenbrechen- es entsteht ein Tiefdruckgebiet. Das Oberflächenwasser wird nicht mehr wie gewohnt von Ost nach West gedrückt, sondern es fließt zurück. Die Warmwassermassen vor Indonesien fließen in Richtung Südamerika zurück. Die Warmwasserschicht von Indonesien fließt nach und nach über den Pazifik und erreicht nach mehrmonatiger Reise an Weihnachten die Küste vor Südamerika. Durch die warmen Wassermassen kehrt sich die Luftzirkulation um. Dann findet man vor der Küste von Indonesien auf einmal das kalte Wasser, das warme ist in Südamerika und bringt den Humboldtstrom zum Erliegen. Dieses warme Wasser ist verantwortlich für schwere Naturkatastrophen- nicht nur in Südamerika, sondern fast auf der ganzen Welt. Nur Europa bleibt davon verschont.

An der Ostküste von Südamerika regnet es wie verrückt- Flüsse treten über die Ufer,  Erdrutsche und Schlammlawinen töten Menschen. An der mittel- und nordamerikanischen Küste werden Stürme, Hurrikans und viel Regen gemeldet

Im Westpazifik passiert das Gegenteil. Es regnet überhaupt nicht mehr, der Monsun bleibt aus- die Folgen sind Dürre, Waldbrände und eine zerstörte Landwirtschaft

La Niña- das Mädchen


La Niña ist das Gegenteil von El Niño und tritt meist im Folgejahr auf. Dabei kühlt das Wasser vor Südamerika stark ab, so dass an sich das normale Klima herrscht- nur weit verstärkt- also viel zu viel Regen in Südostasien und Dürre in Südamerika.

Diese Jahr, 2015 wird von den Wissenschaftlern ein starker „El Niño“ vorausgesagt



Vor 17 Jahren starben 24.000 Menschen durch „El Niño“ und es ist ein Milliarden Schaden entstanden- dieses Jahr sieht es danach aus, als ob das „Christkind“ wieder mit einer ähnlichen Intensivität zuschlagen wird.

Dienstag, 19. Mai 2015

Nachricht vom Wall Street Journal: US-Drogenfahndung ermittelt gegen Regierungsmitglieder aus Venezuela


Heute erscheint im Spiegel Online ein interessanter Artikel über die Regierung von Venezuela- kein Kommentar

http://www.spiegel.de/politik/ausland/venezuela-us-drogenfahnder-ermitteln-gegen-regierungsvertreter-a-1034358.html

Samstag, 16. Mai 2015

Kolumbien: Aggressive Angriffe auf FARC

Der Friedensprozess in Kolumbien ist ins Stocken geraten, die Bevölkerung ist nicht mehr so einverstanden mit dem Vorgehen von Präsident Santos. 

Jetzt zeigt er militärische Stärke, um die Verhandlungen mit den kommunistischen FARC wieder zu beleben. Viele illegale Bergwerke in den Departaments Guainía und Vichada im Osten von Kolumbien im Grenzgebiet zu Venezuela und Brasilien wurden militärisch übernommen und geschlossen.
Der illegale Abbau von Bodenschätzen, darunter Gold, Coltan und Wolfram hat sich in den letzten Jahren neben Drogen und der Schutzgeldern zur einer der wichtigsten Einnahmequelle der Terroristen entwickelt.
Laut Schätzungen der Regierung erhält die FARC durch den illegalen Bergbau monatlich über 8 Millionen $.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Vulkanausbruch in Niacaragua

In Nicaragua steht der Vulkan Telica seit einigen Tagen kurz vor dem Ausbruch. Es leben rund 2500 Menschen in unmittelbarer Umgebung des Vulkans, evakuiert wurde nicht. auch für Touristen ist der Vulkan noch zu besuchen. Einige Besucher haben somit spektakuläre Bilder direkt am Vulkan machen können.
Seit Sonntag dem 10.05. soll es auf dem Telica, immerhin einer der aktivsten Vulkane in Mittelamerika, immer wieder kleine Ascheexplosionen gegeben haben. Auch leichte Erbeben seien zu spüren gewesen.